Mit einem Sieg auf der Bielefelder Alm will RW Essen am Aufstiegstraum festhalten. Der Trainer ist optimistisch – für ihn ist es eine besondere Rückkehr. Zwei Jahre lang hat Christoph Dabrowski zu seiner aktiven Zeit für Arminia Bielefeld die Schuhe geschnürt. Von 2001 bis 2003 stand er in 57 Spielen für die Ostwestfalen auf dem Platz, feierte mit dem Verein den Aufstieg in die Bundesliga . Wenn er jetzt an diesem Sonntag (Anstoß 16.30 Uhr) mit Rot-Weiß Essen erstmals als Trainer zurückkehrt, weiß er genau, was seine Mannschaft dort erwartet: "Ich freue mich auf die Atmosphäre auf der Alm, es ist immer ein Erlebnis. Ich habe eine sehr positive Erinnerung, gerade an die Stimmung. Die Fans geben einen super Support. Es wird ein absolut geiles Spiel vor voller Hütte!" Trotz aller Freude liegt der Fokus aber klar darauf, das erste von drei aufeinander folgenden Auswärtsspielen mit einem Erfolg zu beenden. "Wir wollen den Auswärtssieg mitnehmen und oben dranbleiben", hat Dabrowski vor der Partie keinen Zweifel gelassen. Nur mit einem Dreier in Bielefeld kann der zarte Traum vom Zweitligaaufstieg weiterleben. Damit das so bleibt, "müssen wir mit voller Überzeugung in jedes einzelne Spiel gehen", fordert der Coach. Über 3.000 Fans reisen mit Dieses Selbstverständnis und die breite Brust soll man Rot-Weiß am Sonntagnachmittag auch auf dem Platz ansehen. Die Herangehensweise an dieses Duell soll entsprechend offensiv und selbstbewusst sein, zumal über 3.000 Fans die Mannschaft vor Ort unterstützen werden. "Es gibt keinen Grund, nicht das auswärts zu machen, was wir auch zu Hause an der Hafenstraße machen. Wir wollen guten, mutigen, zielstrebigen Fußball spielen", fordert Christoph Dabrowski. "Wir werden große Gegenwehr bieten müssen, aber auch Überzeugung von unserem eigenen Spiel." Gegner Arminia steckt noch voll im Abstiegskampf, lediglich fünf Zähler trennen den Klub von den Abstiegsplätzen. Bielefeld sucht nach seinem rasanten Absturz von der Bundesliga bis in die Drittklassigkeit immer noch nach der nötigen Stabilität, auch wenn die Elf aktuell seit drei Spielen in der Liga ungeschlagen ist. "Die Mannschaft befindet sich in einem großen Umbruch, das macht sich in den Schwankungen bemerkbar", meint Dabrowski. Trotzdem warnt er deutlich vor der Arminia und ihrer hohen individuellen Qualität: "Sie hätten eigentlich mehr Punkte und Spiele gewinnen müssen, haben es aber in der Effektivität und Effizienz nicht rübergebracht." Wiegel und Berlinski nach Gelbsperre wieder einsatzbereit Personell hat der Trainer von RW Essen einige Möglichkeiten und könnte die zuletzt gegen Duisburg siegreiche Startelf moderat ändern. Mit Andreas Wiegel und Ron Berlinski stehen die zwei Spieler wieder zur Verfügung, die im Derby gelbgesperrt hatten passen müssen. Torben Müsel ist nach seinem Infekt wieder fit und auch bei Felix Götze gab Dabrowski zwei Tage vor der Partie auf der Alm Entwarnung: "Er hat am Freitag zwar nur individuell trainiert, aber er sollte am Sonntag einsatzfähig sein." Ob sich einer der Spieler, die am Mittwoch im Niederrheinpokal beim Sieg über Ratingen zum Einsatz kamen, für weitere Einsätze auch in der Liga empfehlen konnte, dazu hielt sich Dabrowski bedeckt: "Die Pokalhürde haben wir souverän gestemmt, das haben die Jungs ordentlich gemacht." Thomas Eisfeld hatte im Pokal-Halbfinale in der Startelf gestanden, Sascha Voelcke konnte nicht nur aufgrund seines Tores einmal mehr auf sich aufmerksam machen. Der 22-Jährige, der noch um einen neuen Vertrag kämpft, kommt damit bei seinen letzten drei Pflichtspieleinsätzen als Joker auf die starke Bilanz von zwei Treffern und eine Vorlage.